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Flüchten fordert Finesse
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Vorstellung von Finstere Flure. |
Langsam, ganz langsam bewegt sich deine Nasenspitze nach vorn, um gleich vorsichtig an der hohen Granitsäule vorbei einen Blick in den dunklen Gang vor dir zu werfen. Ein eiskalter Wassertropfen fällt von der Decke, dir direkt in den Hemdkragen. Du erschauderst und dein Herz schlägt dir bis zum Hals.
So, die Luft scheint rein zu sein. Behutsam wagst du einen Schritt nach vorne, aus dem schützenden Schatten der Säule heraus. Aus dem Augenwinkel nimmst du eine Bewegung wahr und schreckst zurück in das schützende Dunkel. Erleichterung macht sich in dir breit, als du bemerkst, dass es nur einer deiner Konkurrenten ist, der sich dort, ein gutes Stück vor dir, von einer Säule zur anderen schleicht. Wenn du jetzt nichts riskierst, wird er vor dir den rettenden Ausgang erreichen und dein Traum, die holde Fee Fabula zu retten, wird zerplatzen wie eine Seifenblase. Nochmal ein prüfender Blick rechts und links den langen Flur entlang. Dann nimmst du all deinen Mut zusammen und rennst quer über den Flur, bis dir die Puste ausgeht. Du bleibst kurz stehen und atmest tief durch.
Ein dunkle Ahnung lässt dich hochschrecken und dir im gleichen Moment das Blut in den Adern gefrieren: keine 20 Meter von dir entfernt, biegt gerade Furunkulus, der grausame Diener des Fürsten Fieso, um eine Säule. Er verharrt in seinem behäbigen Schritt und sieht sich um. Ein gieriges Leuchten blitzt in seinen Augen auf, als er dich sieht. Er wendet sich um und schlurft direkt auf dich zu! Wie das Kaninchen vor der Schlange bleibst du starr vor Schreck stehen, unfähig dich zu rühren. Als du dich endlich aus deiner Erstarrung lösen kannst, spürst du Furunkulus' geifernden Atem schon fast in deinem Gesicht. Du drehst auf dem Absatz um und rennst in die entgegengesetzte Richtung. Du schlitterst über eine Blutlache am Boden und das Grauen steigt erneut in dir hoch. Doch damit hast du etwas Vorsprung gewonnen und schlägst schnell einen Haken, um aus Furunkulus' Blickfeld zu entkommen. Eine Wand beendet vorerst deine Flucht und du bleibst keuchend und nach Atem ringend davor stehen.
Anscheinend konntest du deinen Verfolger abhängen. Doch gerade, als du dich in Sicherheit wiegst, läßt ein Rumpeln hinter dir deinen Adrenalinspiegel erneut hochschnellen. Mit angstgeweiteten Augen beobachtest du, wie sich plötzlich die Wand hinter dir scheinbar von Geisterhand bewegt. Starr vor Entsetzen blickst du in die Augen von Furunkulus. Mit einem Aufschrei stürzt du den Gang entlang und rettest dich in einen weiteren Seitengang, in der Hoffnung, dass Furunkulus dich übersieht. Doch dem scharfen Blick des Monsters entgeht nichts. Immer näher kommt er, doch deine Beine wollen dir nicht mehr gehorchen. Gleich hat er dich erreicht. Du schließt die Augen, denkst noch ein letztes Mal an die wunderschöne Fee Fabula und ergibst dich deinem Schicksal.
Noch zwei Schritte, noch einer - schon umgibt dich der moderig gammelige Geruch des Monsters. Plötzlich ein greller Blitz. Du reißt deine Augen auf; doch alles, was man noch sieht, sind einige helle Rauchschwaden, die am Boden entlangwabbern. Verwirrt blickst du dich um - von Furunkulus keine Spur. Dafür ertönt aus der anderen Ecke der Halle ein verängstigter Schrei; ein forschender Blick auf den Boden vor deinen Füßen offenbart dir des Rätsels Lösung: Furunkulus hatte sich so auf seine Beute konzentriert, dass er den in der Bodenplatte eingelassenen Transporter gänzlich übersehen hatte, der ihn nun ans andere Ende des unendlich großen Raumes teleportiert hat.
Erleichtert machst du dich wieder auf den Weg und hinter der nächsten Säule weist dir schon das rettende Licht des Ausgangs den Weg ...