Newsbericht aus der BrettspielWelt

O sole mio!!

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Venedig Cover

Enttäuschung machte sich auf ihren Gesichtern breit. Vor ihnen lag das "gelobte Land", das Ziel ihrer Träume und der einzige Grund, die lange Reise mit all ihren Entbehrungen auf sich zu nehmen. Doch der Anblick, der sich ihnen bot, war nicht der erhoffte.

Jahrelang flüchteten sie vor den plündernden Horden grausamer Hunnenstämme. Und als sie endlich glaubten, Ruhe gefunden zu haben, jagten die Langobarden sie von ihrem Grund und Boden. Dem Flusslauf der Brenta folgend, dort wo sich ihre Fluten mit dem salzigen Wasser des Mare Nostrum vermischen, dies war der Ort, an dem sie sich nun niederlassen wollten. Doch das erhoffte Paradies eines fruchtbaren Flussdeltas entpuppte sich nun als eine versumpfte Lagune mit einzelnen, verstreuten Inselchen. Doch es gab keinen Weg zurück: vor ihnen lag das Mittelmeer, hinter ihnen lauerten die Langobarden.

Also machten sie sich an die Arbeit: sie zimmerten kleine Boote, auf denen sie fürs Erste leben konnten. Nach und nach begannen sie, eine Insel nach der anderen zu besiedeln; die ersten Häuser entstanden. Da kein Feind große Lust verspürte, sich durch die sumpfige Lagune zu kämpfen, blieben sie unbehelligt und entwickelten sich bald zu einem stattlichen Völkchen, dem der Raum auf den Inseln langsam zu eng wurde. Sie entwickelten Methoden, den Sumpf trockenzulegen, um so die Inseln zu vergrößern und damit den Wohnraum zu erweitern. Sie rammten unzählige Pfähle aus Eichen- und Ulmenholz in den schlammigen Lagunenboden bis hinein in den Caranto, den festen Lehmboden am Lagunengrund. Nun waren sie in der Lage, auch größere Gebäude zu errichten: schon bald entstanden prachtvolle Pallazzi rund um die Plätze der Inseln. Die ersten Brücken wurden geschlagen, um die Inseln miteinander zu verbinden. Doch der größte Meilenstein der jungen Stadtgeschichte war der Bau der ersten Basilika. Alle Einwohner packten mit an, um dieses großartige Gotteshaus fertigzustellen. Zur Einweihung strömten sie von allen Inseln herbei, um dieses Großereignis zu feiern. Und in allen Gassen und Kanäle war der alte Gruß des Volkes zu hören: "Veni etiam" - Venedig - eine Stadt war geboren...